Ponzi-Scams

Ponzi-Scam

Entdecken Sie, wie Ponzi-Scams seit über 100 Jahren funktionieren und warum Kryptowährungen bei Betrügern so beliebt sind. Lernen Sie, sich vor solchen Betrügereien zu schützen, egal ob durch Krypto oder traditionelle Zahlungsmethoden.

Ponzi-Scams gibt es schon seit mehr als 100 Jahren und dennoch funktioniert diese Art des Betrugs so gut wie eh und je. Vor allem Kryptowährungen sind bei Betrügern inzwischen sehr beliebt, um die Einzahlungen in Ponzi-Scams durch die Opfer zu bewerkstelligen. Aber auch traditionelle Zahlungsmöglichkeiten wie Banküberweisungen und Kreditkartenzahlungen werden häufig von Betrügern verwendet. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was ein Ponzi-Scam ist, wie und warum er bis heute funktioniert und wie Sie sich davor schützen können, dieser Art von Betrug zum Opfer zu fallen.

Was ist ein Ponzi-Scam und wie funktioniert er?

Ein “Ponzi-Scam” ist ein betrügerisches Anlagesystem, das den Anlegern weit über dem Markt liegende Renditen bei geringem oder gar keinem Risiko verspricht. Benannt ist das System nach Charles Ponzi, einem italienischen Betrüger der Anfang des 20. Jahrhunderts sein Unwesen trieb. Die größte Gefahr bei einem Ponzi-Scam liegt darin, dass es zumeist als valide scheinendes Geschäftsmodell getarnt wird.

Investoren wird eine hohe Rendite versprochen und jedes Jahr mitgeteilt, dass sich das Geld wie vereinbart vermehrt hat. Die Betrüger verwenden die eingenommenen Gelder der neuen Investoren, um früheren Investoren kleine Beträge auszuzahlen, wodurch die Illusion einer rentablen Investition entsteht. Die Renditen, die an frühere Investoren gezahlt werden, stammen jedoch nicht aus den Gewinnen der Investition, sondern rein aus den Geldmitteln neuer Investoren.

Zu Problemen kommt es dann, wenn viele frühere Investoren auf einmal ihr Geld zurückfordern, etwa weil sie die Investition auflösen wollen. Bei einzelnen Auszahlungen ist das noch kein gravierendes Problem, doch irgendwann kippt das System, da das im Ponzi-Scam gebündelte Kapital niemals ausreicht, um eine Vielzahl an Investoren zu befriedigen, solange keine neuen Gelder eingenommen werden. Deshalb ist es für einen Ponzi-Scam so wichtig, dass regelmäßig neue Investoren hinzukommen. Die versprochene Rendite gibt es in Wirklichkeit aber nicht.

 

Red Flags bei Ponzi-Scams

Als Investor ist es enorm wichtig, mögliche Anzeichen eines Ponzi-Scams frühzeitig – am besten vor der (ersten) Investition – erkennen zu können:

  1. Hohe Renditen bei scheinbar geringem Risiko und schnelle erste Auszahlungen

    Wie bei vielen anderen Scams locken auch Ponzi-Scams mit schnell verdientem Geld. Bei der ersten möglichen Auszahlung wird zumeist damit geworben, noch höhere Renditen durch Reinvestition zu erhalten. Kleinere Renditen können sich die Investoren meist sogar auszahlen lassen. Sie erhalten jedoch niemals mehr, als Sie investiert haben.

  2. Komplexe Anlagestrategien, die schwer zu verstehen sind

    Ponzi-Scams verwenden in der Regel komplexe Veranlagungsstrukturen, um ihre Aktivitäten insbesondere vor Aufsichtsbehörden und Strafverfolgungsbehörden zu verbergen. Es könnte daher auf versteckte Totalverlustrisiken oder Betrug hinweisen, wenn die Anlagemöglichkeit sehr komplizierte, schwer zu durchschauende Strukturen aufweist und Auszahlungen nur unter unrealistischen Bedingungen möglich sind.

  3. Nicht registrierte Veranlagungen oder vermeintliche Vermögensberater

     

    Alle Finanzdienstleistungsunternehmen müssen bei einer europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA, BaFin, etc.) registriert sein. Überprüfen Sie die Datenbank der jeweiligen nationalen Finanzmarktaufsichtsbehörde des angeführten Finanzdienstleistungsunternehmens, bevor Sie investieren. Doch sein Sie vorsichtig, gerne führen die Betrüger in EU-Drittländern (Seychellen, Cayman Islands, etc.) registrierte Unternehmen an, um eine Berechtigung zum Anbieten von Finanzdienstleistungen vorzutäuschen. Nur tatsächlich bei den europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörden registrierte Unternehmen mit aufrechter Konzession dürfen innerhalb der EU Veranlagungen anbieten. In Österreich tätige Vermögensberater benötigen ebenfalls zumindest einen aufrechten Gewerbeschein von der Gewerbebehörde. Ob ein Vermögensberater tatsächlich die erforderliche Berechtigung aufweist, kann in Österreich im GISA-Register überprüft werden.

  4. Betrüger üben Druck aus, um Sie zu schnellen Investitionen und Reinvestitionen zu bewegen

    Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie zu einer Investition gedrängt werden, ohne sich die Zeit nehmen zu können, die Investition gründlich zu prüfen, sollten Sie keinesfalls investieren. Das ist eines der größten Warnsignale dafür, dass es sich um einen Betrug handelt. Seriöse Unternehmen drängen Sie nicht und geben Ihnen Zeit, sich zu vergewissern und selbst zu recherchieren.

  5. Mangel an Transparenz oder Informationen über die Investition

    Ein seriöses Unternehmen stellt umfangreiche Hintergrundinformationen über sich selbst und die Art und Weise, wie es Gewinne für seine Kunden erwirtschaftet, bereit. Informieren Sie sich daher immer selbst über die Investitionsmöglichkeit, bevor Sie Ihr Geld in die Hand nehmen. Über jede Kapitalveranlagung muss entweder ein Prospekt oder zumindest ein Basisinformationsblatt mit den wesentlichen Informationen zur Veranlagung öffentlich zugänglich verfügbar gestellt werden. Bei vielen Ponzi-Scams fehlt es meistens an Informationen darüber, wie die Investition tatsächlich die angepriesene Rendite über dem Markt erzielen soll. Weigert sich die Person, die versucht, Sie für die Investition anzuwerben, weiterführende Informationen über das Veranlagungssystem bereitzustellen, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Betrug handelt.

Strategien zur Vermeidung Opfer eines Ponzi-Betrugs zu werden

Der beste Weg, um zu vermeiden, Opfer eines Ponzi-Scams zu werden, besteht darin, sich vor einer geplanten Investition gründlich über das Unternehmen, die Veranlagung und die Vertriebspartner zu informieren. Jedenfalls sollten Sie nachstehende Punkte unbedingt einhalten:

Niemals von Fremden, die Sie via Social Media, Telefonanruf oder Email kontaktieren

Wenn Ihnen jemand, den Sie nicht persönlich kennen, eine Investitionsmöglichkeit unterbreitet, sollten Sie grundsätzlich skeptisch sein. Seriöse Anlagemöglichkeiten werden in der Regel über etablierte Kanäle vermarktet, z. B. über Vermögensberater, Finanzdienstleistungsunternehmen, Versicherungen oder Banken. Vor allem bei Investitionsangeboten, die Sie per E-Mail, über Soziale Medien oder im Wege eines Telefonats erhalten, sollten Sie keinesfalls investieren.

Niemals zu kompliziert

Wenn Sie nicht verstehen können, wie eine Anlagemöglichkeit funktioniert, sollten Sie diese meiden. Seriöse Anlagemöglichkeiten sind transparent. Mangelt bei Veranlagungen an Transparenz und sind diese nicht einmal börsegehandelt, steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine betrügerische Absicht dahinter.

Niemals uninformiert

Bevor Sie in eine Anlagemöglichkeit investieren, sollten Sie immer eigene Nachforschungen anstellen. Überprüfen Sie die Referenzen der Person oder des Unternehmens, die die Anlagemöglichkeit anbietet. Suchen Sie online nach Bewertungen oder Beschwerden. Bleiben Sie vor allem bei positiven Bewertungen bei Onlineportalen skeptisch. Überprüfen Sie, ob das Unternehmen, hinter der Veranlagung, bei der national zuständigen europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörde registriert ist.

Besser mit Beratung

Im Zweifel kontaktieren Sie einen seriösen Vermögens- oder Bankberater und lassen Sie die Investition vorab für Sie überprüfen.  So werden Sie dabei unterstützt, die Risiken und Vorteile der Anlagemöglichkeit zu verstehen und zu entscheiden, ob diese Veranlagung für Sie überhaupt geeignet ist.

Kein Geld anlegen, das Sie benötigen

Wenn Sie sich für eine Veranlagung entschieden haben, beachten Sie einen wichtigen Grundsatz:: Investieren Sie nur so viel, wie Sie sich auch leisten können zu verlieren. So können Sie sicherstellen, selbst im Falle eines Betrugs nicht Ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Investieren Sie niemals mit Geldern aus einem Kredit.

Alles dokumentieren

Wenn Sie investiert haben, ist es immer wichtig, alle Transaktionen, die die Veranlagung betreffen, einschließlich E-Mails, Briefe und Telefonanrufe, abzuspeichern. Nur so kann – für den Fall, dass Sie Opfer von Betrug wurden – der Sachverhalt nachvollzogen und Ihre Investition bewiesen werden.

Zusammenfassend steht fest, dass Ponzi-Scams ahnungslosen Investoren zumeist erheblichen finanziellen Schaden zufügen. Wenn Sie wachsam bleiben und Ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen, können Sie sich vor Betrug schützen. Denken Sie an eine simple Regel: Wenn eine Anlagemöglichkeit zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist sie es wahrscheinlich auch nicht.

Sofort anrufen und beraten lassen

Wichtig für die Aufklärung ist schnelle und vor allem professionelle Hilfe. Darum haben wir für Sie auch eine kostenlose Notfallnummer eingerichtet. Unter dieser erreichen Sie uns Montag bis Freitag von 09:00 bis 19:00 Uhr.

Was Sie tun können, wenn Sie betrogen worden sind

Trotz guter Vorbereitung kann es passieren, dass Sie Opfer eines Betrugs werden. Handeln Sie zeitnah! Je schneller Sie tätig werden, desto höher sind die Chancen, dass Ihr Geld zurückgeholt werden kann.

Sie befürchten, bereits Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein? Dann setzen Sie folgende Schritte umgehend um.

1

Unterbinden Sie alle weiteren Zahlungen

Sie bekommen Ihr Geld niemals zurück, wenn Sie weitere Zahlungen an die Betrüger tätigen! Tätigen Sie keine weiteren Zahlungen und nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Bank auf. Im besten Fall können Zahlungen noch verhindert bzw. bereits getätigte Zahlungen zurückgeholt werden.

2

Passwortänderung

Ändern Sie umgehend alle Passwörter der Programme und Konten, auf welche sich die Betrüger Zugriff verschafft haben oder von denen Sie vermuten, dass jemand auf sie zugreifen könnte. Das gilt insbesondere für E-Mail-Adressen, Konten bei Kryptowährungsbörsen sowie Bank- und Kreditkartenzugänge.

3

Datensicherung

Sichern Sie umgehend alle Kontakte und Interaktionen, die Sie mit den Betrügern hatten. Achten Sie darauf, die Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Chats, Anrufprotokolle und andere Beweise für die Kommunikation sicherzustellen. So kann der Betrug an Ihnen gegenüber den Strafverfolgungsbehörden unter Beweis gestellt werden.

4

Protokollierung

Fertigen Sie ein Gedankenprotokoll des Betrugsprozesses an, das beinhaltet, wann und über welches Medium der Kontakt zu Ihnen hergestellt wurde, welche die ersten Schritte der Betrüger waren, wann Zahlungen angefordert oder Überweisungen getätigt wurden und welcher Grund für die Zahlungen genannt wurde.

5

Holen Sie sich professionelle Hilfe

Bei Scams aller Art ist vor allem schnelles Handeln wichtig. Kryptowährungen und die Blockchains sowie Banküberweisungen und Kreditkartenzahlungen sind weder ein anonymer noch ein rechtsfreier Raum. Insbesondere Kryptowährungstransaktionen können sehr gut nachverfolgt, Konten eingefroren und Hintermänner ausfindig gemacht werden. Wenden Sie sich am besten umgehend an einen Rechtsanwalt und lassen Sie sich beraten.